Es sind bewegende Eindrücke, die die Rotkreuzler aus dem Landkreis Bad Kreuznach von ihrem elftägigen Einsatz im Hochwassergebiet im Ahrtal mit nach Hause brachten. Ganz gleich, in welcher Funktion die DRK-Helferinnen und -Helfer ihren Dienst versahen, die Erinnerungen werden sie noch eine Zeit lang begleiten.
Dies liegt nicht nur an der Einsatzbilanz der Ehrenamtlichen, sondern auch an den Erlebnissen im Gebiet Flutkatastrophe, wohin Rotkreuzler aus Bad Kreuznach mit Fahrzeugen für den Patiententransport schon kurz nach dem Geschehen aufgebrochen waren. Am 23. Juli folgte die Schnelleinsatzgruppe Verpflegung, die in Sinzig eine Verpflegungsstelle betreiben sollte. Hieraus wurde ein elftägiger Einsatz mit beachtlichen Ausmaßen. So bereiteten die rund 40 Rotkreuzler*innen allein 15.000 Mahlzeiten zu. Jeden Tag gab es auf einem Schulhof Frühstück, Mittagessen und Abendverpflegung aus der Feldküche für Helfende und Betroffene. „Um eine solche Herausforderung bewältigen zu können, braucht es neben entsprechendem Material vor allem eine gute Ausbildung. Hier konnten wir im DRK Bad Kreuznach gleich auf drei Feldköche, mehrere Küchentechniker und Verpflegungshelferinnen und -helfer setzen, die sich für den Einsatz gemeldet hatten. So war es uns möglich, täglich frisch zu kochen und auch Mengen wie 1200 Klöße selbst herzustellen“, berichtet DRK-Kreisbereitschaftsleiter Thorsten Walg.
Zusätzlich zu den warmen Mahlzeiten wurden rund 1000 Liter Kaffee, 2300 Eier, 5.000 Brötchen und mehrere Tausend Liter Getränke beschafft beziehungsweise zubereitet. Dieser Einsatz sei der wohl größte des DRK seit der Nachkriegszeit gewesen, bilanziert Michael Schaller, stellvertretender Präsident des DRK-Kreisverbandes.
Ein weiterer Einsatzbereich des DRK Bad Kreuznach war die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) von Einsatzkräften und Betroffenen. Acht Expert*innen für Krisenintervention verschiedener Organisationen
standen in den schwer betroffenen Gemeinden im Ahrtal vor allem als Gesprächspartner zur Verfügung und kümmerten sich um das seelische Wohl der Menschen. Darüber hinaus unterstützten sie tatkräftig bei der Verteilung von Hilfsgütern.
Das DRK Bad Kreuznach war außerdem in die Medizinische Taskforce in Grafschaft eingebunden. Die Rotkreuzhelfer managten gemeinsam mit anderen Teams den Bereitstellungsraum und organisierten die Logistik für rund 40 Fahrzeuge und deren Besatzungen. Zudem stellte der DRK-Kreisverband an mehreren Tagen Krankentransportfahrzeuge in Trier-Ehrang bereit, unterstützte die DRK-Leitungsgruppe im Landesverband sowie das DRK-Generalsekretariat in Berlin bei der Öffentlichkeitsarbeit.
Insgesamt unterstützten mehr als 50 Rotkreuzler aus dem Kreisverband im Gebiet der Flutkatastrophe. Der Einsatz ist nun beendet, doch stehen die rund 250 aktiven Rotkreuzler von der Nahe für weitere Einsätze in der Region bereit.
Foto: Die Verpflegung von 1000 Menschen pro Tag braucht eine eingespielte Logistik und ein funktionierendes Team des DRK.
Quelle: Philipp Köhler/DRK