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Berichte und Reportagen

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9. November 2024
Bad Kreuznach, 9. November 2024 // In Zeiten politischer Unübersichtlichkeit und zunehmender Klimakatastrophen kann Humor die wirksame Medizin gegen den Schmerz der Welt sein. Als jetzt im Theatersaal des Museums für PuppentheaterKultur der Förderpreis für Kunst und Kultur der Stadt Bad Kreuznach verliehen wurde, gewann jedenfalls der Humor die Oberhand, denn ausgezeichnet wurden das Clowntheater Rosina & Babo und — mit einem Sonderpreis — das „Collectif Blamage“ Sigrid Karnath und Hardy Hausting alias Rosina & Babo begeistern seit 25 Jahren mit poetisch-abenteuerlichen Aufführungen ihr Publikum in Deutschland, in der Schweiz und in Luxemburg. Seit 2005 leben sie in Bad Kreuznach und haben hier ihre künstlerische Heimat gefunden. Ihre Auftritte zeichnen sich besonders durch die direkte Interaktion mit den Zuschauern aus – eine Kunstform, die sowohl Kinder als auch Erwachsene in ihren Bann zieht und zum Mitmachen einlädt. Oberbürgermeister Emanuel Letz würdigte besonders ihre Vielseitigkeit: „Das Clownduo hat sich als bedeutender kultureller Akteur in unserer Stadt etabliert und bereichert das kulturelle Leben auf vielfältige Weise.“ Neben ihrer Bühnentätigkeit waren Karnath und Hausting mehr als zehn Jahre als Clowndoktoren tätig. Mit ihrer einfühlsamen Art brachten sie kranken Menschen Freude und Leichtigkeit. Hervorzuheben ist auch ihr Engagement in der Ausbildung: In ihrer 2003 gegründeten Clownschule „ClownWerk Bad Kreuznach – Institut für Clownpädagogik“ vermitteln sie in Workshops und Seminaren alle Facetten des Clownspiels. Als erfahrene Seminarleiter bilden Karnath und Hausting neue Clowns und Klinikclowns aus und geben ihr umfangreiches Wissen an die nächste Generation weiter.
3. November 2024
Ingelheim, 3. November 2024 // Nach mehr als vier Monaten Afrikanische Schweinepest (ASP) sei die Gefahr, die von dem Viraus ausgeht, noch nicht gebannt, erläutern Erwin Malkmus und Dr. Markus Wacker, Beigeordneter beziehungsweise Veterinäramtsleiter in der Kreisverwaltung Mainz-Bingen. Zwar seien seit einiger Zeit haben keine toten infizierten Tiere mehr gefunden worden, was auf das Funktionieren der ergriffenen Maßnahmen hinweise. Allerdings könne man die Einschränkungen noch nicht aufheben. „Die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest ist leider kein Sprint, sondern ein Marathon“, sagte Malkmus. Erst zwei Jahre nach dem letzten Fund eines infizierten Tieres könne man davon reden, dass der Ausbruch eingedämmt worden sei. In den Wintermonaten rechnet das Veterinäramt mit weiteren Kadaverfunden, zudem wird in den betroffenen Gebieten noch Schwarzwild vermutet, das potenziell infiziert ist oder sich mit dem sehr widerstandsfähigen ASP-Virus infizieren wird. Sicher sei, dass infizierte Wildschweine erst nach fünf bis sieben Tagen sterben. Tiere, die durch Jogger, Freizeitaktivitäten oder einen freilaufenden Hund in die Flucht geschlagen werden, laufen gegebenenfalls mehrere Kilometer. Und mit ihnen läuft das ASP-Virus. Um dies zu verhindern, wurden verschiedene Barrieren errichtet: Mit dem Zaun am Rhein soll der Zulauf von Wildschweinen aus den deutlich wildschweinreicheren Regionen gegenüber in Hessen unterbunden werden. Der Rhein ist für Wildschweine kein Hindernis. Der Zaun an der südlichen Kreisgrenze sei ebenfalls fertiggestellt mit dem Ziel, damit den Zulauf aus dem Altrheinarm um Eich und Gimbsheim zu stoppen. Und um eine Verbreitung in Richtung Westen zu verhindern, sind auch entlang der Autobahnen Zäune gebaut worden. „Ich habe Verständnis dafür, wenn Betroffene sagen: ,Irgendwann muss doch endlich Schluss sein. Jetzt ist der Sommer vorbei und man kann immer noch nicht ins Wäldchen.´ Und auch dafür, dass Hundebesitzer ihre Tiere gerne frei laufen lassen wollen, aber noch nicht dürfen“, sagt Dr. Markus Wacker. „Dies mag überzogen erscheinen. Ist es aber nicht. Es hilft keinem, wenn wir die Geduld verlieren. Wir sind der Allgemeinheit gegenüber verpflichtet und nehmen diesen Auftrag und diese Verantwortung sehr ernst, auch wenn wir für das Allgemeinwohl die privaten Rechte einzelner beschränken müssen.“ Wacker und Malkmus betonen, dass alle Anordnungen mit Experten geprüft und Ermessensspielräume genutzt werden. Quelle: Kreisverwaltung Mainz-Bingen Foto: Thomas Gierse
von Thomas Gierse 17. Oktober 2024
Bad Kreuznach, 17. Oktober 2024 // Zwischen den Sommer- und den Herbstferien absolvierten die MTV-Trampoliner ein strammes Programm und erlangten teils hervorragende Platzierungen. Für die Nachwuchsathletin Lara Sperling ging es nach den Sommerferien zunächst um den Verbleib im Bundesnachwuchskader. An zwei Tagen wurden in Hannover Bewegungsnormen auf dem Trampolin, Kraft und Beweglichkeit sowie die allgemeine Fitness getestet. Lara konnte alle Anforderungen erfüllen und somit den Grundstein für ein weiteres Jahr im Bundesnachwuchskader legen. Am 7. September ging die 1. Bundesliga beim MTV Bad Kreuznach zuhause in die neue Runde. In drei Durchgängen mit Pflicht und zweimal Kür konnte der MTV Bad Kreuznach alle Begegnungen mit 607,1 Punkten deutlich für sich entscheiden. Die 12-jährige Leni Reithofer hatte hier ihren 1. Bundesligaauftritt, den sie mit eine tollen Pflichtübung sehr gut meisterte. Auch Lara Sperling durfte als Nachwuchsathletin mit zwei gelungenen Kürübungen das Team unterstützen. Jan Eike Horna, Maksym Li und Rafael Andrade zeigten ebenso Aileen Rösler und Fabian Vogel tolle Leistungen vor dem heimischen Publikum. Ein herzliches Willkommen galt Tilly Gehrke, die nun als Zuschauerin verfolgte, was sie einst selbst ins Leben rief und jahrelang mit Herz organisierte und begleitete. Mit 13 Nachwuchsturnern ging der MTV am 21. September in Bösingfeld beim letzten Extertal-Cup an den Start. Leni Reithofer (12 J.) und Maya Siebert (14 J.) zeigten starke Übungen und konnten sich damit an die Spitze des Teilnehmerfeldes setzen und den Gold-Pokal mit nach Hause nehmen. Felix Blätz (15 J.) strahlte ebenso wie Philipp Nothof (14 J.) dank toller Übungen auf dem Silberrang. Samuel Adam (11 J.) turnte sich auf den Bronzeplatz. Rosalie Kappes (12 J.) und Emma Härtel (15 J.) belegten Rang 4, Jan Eckes (16 J.) Rang 5, Mia Wendel (11 J.) Rang 6, Fiete Nieminarz (11 J.) Rang 7 ebenso wie Lara Sperling (14 J.) Emma Berg und Amélie Kappes hatten leider etwas Pech und verpassten den Finaleinzug. Deutsche Jugendmeisterschaften und Deutsche Synchron Meisterschaften Ein doppeltes Wettkampfwochenende fand am 4./5. Oktober in Dessau statt. Hier wurden die Deutschen Jugendmeisterschaften ( FOTO ) und die Deutschen Synchron Meisterschaften ausgetragen. Philipp Nothof belegte durch einen Abbruch in der Pflichtübung den 12. Platz, während Felix Blätz mit einem Üb ungsabbruch in der Kür Platz 8 belegte. Auch Maksym Li patzte in der Finalkür und erzielte Rang 6. Leni Reithofer rief hingegen ihre Trainingsleistung ab und wurde Deutsche-Vize-Meisterin in AK 11/12 Jahre. Amélie Kappes konnte bei ihrer 1. Teilnahme an den DJM einen tollen 4. Platz belegen. Ebenso feierte Mia Wendel ihr DJM-Debüt auf Rang 9. In der AK 13/14 Jahre präsentierte Lara Sperling drei vollständige Übungen und wurde mit Bronze belohnt. Emma Berg erzielte Rang 6 im Finale der besten acht vor Teamkollegin Maya Siebert. Lara Lindenthal turnte sich im Finale der 15-/16-Jährigen auf den 6. Platz, Emma Härtel belegte Rang 8. Am darauffolgenden Tag wurden die Deutschen Synchronmeisterschaften erstmals auch mit einer Klasse mit Mixed-Synchron ausgetragen. Felix Blätz und Philipp Nothof belegten im Finale Rang 4 in der Altersklasse 15/16 Jahre. Leni Reithofer turnte erstmals zusammen mit der Frankfurterin Frieda Steinbrenner: Gut aufeinander abgestimmt, wurden sie hinter dem Paar aus Brackwede Deutsche-Vize-Meister. Amélie Kappes und Mia Wendel konnten sich als Newcomer gut präsentieren und belegten Rang 4. Rosalie Kappes und Isabel Nickel turnten sich in das Finale, dort war die Nervosität groß und sie belegten Rang 8. Emma Berg und Lara Sperling strahlten auf dem Siegerpodest auf dem Silberrang als Deutsche-Vize-Meister. Emma Härtel mit Maya Siebert starteten in der AK 15/16 Jahre und belegten einen guten 4. Platz während Lara Lindenthal mit Nele Götzel etwas Pech hatten und mit Rang 12 abschlossen. Bei den deutschen Hochschulmeisterschaften am 28. September war Charmaine Buchholz am Start und konnte mit Ihren Leistungen überzeugen und den Titel mit nach Hause nehmen. Großes Teilnehmerfeld beim „cup of friendship“ Zum Abschluss vor den Herbstferien ging es für den MTV Bad Kreuznach nach Jablonec nad Nisou in Tschechien zum internationalen „cup of friendship“. Dort waren 370 Einzelstarter und 100 Synchronpaare aus 43 Vereinen und 18 Nationen am Start. Herausragend präsentiert hat sich Leni Reithofer in der Altersklasse 11/12 Jahre. Sie konnte im Vorkampf sowie im Finale überzeugen und diesen internationalen Wettkampf auf dem 1. Platz für sich abschließen. Dies gelang ihr nicht nur in der Einzeldisziplin sondern ebenso im Synchron-Wettkampf mit Frieda Steinbrenner (Frankfurt), sodass sie hier einen Doppelsieg feiern konnte. Amélie Kappes konnte bei ihrem ersten Start in diesem großen Event einen tollen 6. Platz im Einzel-Finale erturnen. Im Synchon präsentierten Sich Mia Wendel und Amélie ebenso souverän und belegten im Finale Rang 7. Philipp Nothof und Felix Blätz zeigten im Synchronfinale der Junioren gute Leistungen und konnten mit Rang 5 den Wettkampf beenden. Mykola Prostorov, der ein paar Wochen in die Ukraine zurückgekehrt war, ging hier unter der ukrainischen Flagge an den Start und gewann die Klasse der Männer — wie schon im Jahr zuvor. Quelle: Ingrid Eislöffel, MTV
12. Oktober 2024
Bad Münster am Stein-Ebernburg, 12. Oktober 2024 // In Zeiten des wachsenden Antisemitismus in Deutschland sei das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus eine Mahnung wachsam zu sein angesichts der Verbrechen, deren Diktaturen fähig sind. Dies betonten Oberbürgermeister Emanuel Letz und Birgit Ensminger-Busse, Ortsvorsteherin von Bad Münster am Stein Ebernburg bei der Verlegung von sieben Stolpersteinen in der Turmstraße 8 in Ebernburg. Dort wohnten Johanna Gottlieb, Em il Gottlieb, Irmina Koch geb . Gottlieb, Hedwig Heymann ge b. Gottlieb, Jakob Heymann, Flora Margot Heymann und Rosa Irmgard Heymann. Der OB und die Ortsvorsteherin bedankten sich bei de n Schüler*innen der IGS Sophie Sondhelm, die mit Unterstützung des Stadtarchives die Schicksale der Ebernburger Opfer des Nationalsozialismus herausarbeiteten und seit vielen Jahren Stolpersteinverlegungen und Gedenken mitgestalte n. Emil Gottlieb wurde 1857 in Ebernburg geboren. Er war von Beruf Metzger und Handelsmann. Er war mit Flora Haas verheiratet, die schon im Februar 1920 in Glan-Münchweiler verstarb. In der Pogromnacht wurde Emil mit seinen 81 Jahren von Nazihorden an seinem Bart aus seinem Haus gezerrt. Er wurde auf diese Weise zusätzlich gedemütigt und entrechtet. Emil starb am 19. September 1940, vier Wochen vor der Deportation seiner Schwester Johanna. Johanna Gottlieb , 1859 in Ebernburg geboren und unverheiratete Schwester von Emil, hatte ein Kolonialwarengeschäft in der Turmstraße 27. Sie wohnte bei ihrem Bruder Emil in der Turmstraße 8, da dieser schon verwitwet war. In der Pogromnacht wurde ihr Geschäft zerstört und geplündert. Sie gehörte zu den 824 Frauen, Männer und Kindern, die am 22.Oktober 1940 mit dem ersten Zug aus der Pfalz in das in Frankreich gelegene Lager Gurs deportiert wurden. Dort starb Johanna Gottlieb, genannt Tante Hannchen, am 23. März 1941. Emil Gottlieb hatte mit Flora zwei Töchter: Hedwig und Irmina. Hedwig wurde 1899 in Ebernburg geboren. Sie heiratete 1926 in Ebernburg den Viehhändler Jakob Heymann . Das Paar bekamm zwei Töchter: Flora Margot Heymann wurde 1930 in Ebernburg und Rosa Irmgard Heymann 1937 ebenfalls in Ebernburg geboren. Hedwig starb 1981 in den USA. Irmina wurde 1904 in Ebernburg geboren. Sie heiratete 1933 den Kaufmann Ludwig Koch aus Bingen, wohnte aber weiterhin in ihrem Elternhaus in der Turmstraße, weil Juden nur mit Juden leben durften und Ludwig evangelisch war. Irmina weigerte sich den Judenstern zu tragen und Ludwig und Irmina wollten sich nicht wie gefordert scheiden lassen. Das Ehepaar wohnte noch 1938 in Ebernburg, danach zog es in Bingen in die Crohnstaße. Der Bruder von Ludwig war SA-Mann und Irmina wurde, so ist es überliefert, bis 1945 in einem katholischen Pfarrhaus im Raum Bingen versteckt. Sie starb 1993 in Bingen. Der Familie Heymann gelang die Emigration in die USA. Sie gelangte mit dem Schiff „Statendam“ von Rotterdam aus nach New York. Flora und Rosa gründeten in den USA eigene Familien. Die Familien Gottlieb und Heymann wurden als Opfer des Faschismus offiziell anerkannt. Nach der Stolpersteinverlegung vor dem früheren Wohnhaus der Familien sprach der Kantor der Jüdischen Gemeinde, Alexander Zakharenko, das Gebet „El Male Rachamim“. Zu einem Abschluss mit Gedankenaustausch und einem kleinen Imbiss hatte Ortsvorsteherin Birgit Ensminger-Busse in den Amtshof eingeladen. Foto: Schülerinnen und Schüler der IGS Sophie Sondhelm schilderten das Schicksal der Ebernburger NS-Opfer und legten anschließend mit ihren Lehrerinnen Tina Engelberger (rechts) und Angelina Braun (kniend) weiße Rosen an den Stolpersteinen nieder. Quelle: Hansjörg Rehbein Stadtverwaltung Bad Kreuznach
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