Auch im Landkreis Mainz-Bingen und der Stadt Mainz steigt die Anzahl der Neuinfektionen mit den Mutationen beziehungsweise Variationen des Coronavirus. Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI), wonach in Deutschland Virusvarianten 90 Prozent der Infektionen auslösen, bestätigt auch das Gesundheitsamt Mainz-Bingen.
Bereits im ersten Quartal 2021 ist ein deutlicher Anstieg der besorgniserregenden Virusvarianten (VOC) sichtbar, insbesondere der britischen Variante. Bereits Anfang März lag die Quote der Neuinfektionen mit der britischen Variante bei 50 Prozent, seitdem steigt der Trend kontinuierlich stark an. Der Leiter des Gesundheitsamtes Mainz-Bingen, Dr. Dietmar Hoffmann, weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Dunkelziffer hoch sein könne, weil nicht alle Labore die Neuansteckungen auf die besorgniserregenden Varianten hin untersuchen könnten.
Seit Anfang des Jahres ist zudem eine Verschiebung bei den Altersgruppen der Infizierten zu erkennen. Während in den Seniorenheimen, auch dank der Impfungen, nur wenige Fälle auftreten, häufen sich in Schulen und insbesondere in Kitas im Landkreis und der Stadt Mainz die Fallzahlen. Bis zu den Ferien am vergangenen Montag waren in den zwei Wochen zwvor acht Schulen im Landkreis und 13 Schulen in der Stadt Mainz betroffen.
Bei den Kindertagesstätten ist das Bild ähnlich. Allein in der Stadt Mainz sind zurzeit zwölf Einrichtungen betroffen. Insgesamt infiziert sind 21 Pädagogen und 23 Kinder; 43 Erzieherinnen und Erzieher sowie 226 Kinder befinden sich in Quarantäne. Besonders betroffen ist ein Mainzer Kindergarten mit 13 infizierten Kindern und 4 Betreuerinnen und Betreuern. Umgebungsuntersuchungen der Kitas haben zehn weitere Fälle bei Personal und 20 Neuinfektionen bei Kindern ergeben. Im Landkreis sind vier Kindertagesstätten betroffen. Insgesamt infiziert sind zwei Erwachsene und zwei Kinder. 29 Erzieherinnen und Erziehern sowie 103 Kindern befinden sich in Quarantäne.
Mit der Ausbreitung der Mutanten wird die Quarantäne, die grundsätzlich 14 Tage dauert, für Kontaktpersonen oder Grenzfällen strenger ausgelegt. So wird bei Kontaktpersonen, die nicht klar einer Kategorie (Kategorie eins oder Kategorie zwei) zugeordnet werden können, eher für die Verhängung einer Quarantäne entschieden.
Kreisverwaltung Mainz-Bingen