Er ist nicht nur schön, sondern auch noch klug und er würde die Wahl zum charmantesten Mitarbeiter der Stiftung kreuznacher diakonie haushoch gewinnen. Scherz beiseite: „Nuts“ ist der Therapiehund von Heilpädagogin Gudrun Gaul, die in der Aufsuchenden Assistenz der Behindertenhilfe arbeitet. Der Hund ist ihr Teampartner, wenn es darum geht, Menschen mit Beeinträchtigungen bei der Entfaltung ihrer Stärken zu unterstützen.
Im Park auf dem Campus der Stiftung treffen sich „Nuts“ und sein „Frauchen“ an diesem Tag mit Susanne Memmesheimer. Die 39-Jährige arbeitet seit 20 Jahren in der Diakonie Werkstatt und wohnt ihn einer Wohngemeinschaft der Aufsuchenden Assistenz der Stiftung. Die Aufsuchende Assistenz ermöglicht erwachsenen Menschen mit psychischen Erkrankungen -und/ oder Behinderung das Wohnen in einer eigenen Wohnung alleine, als Paar oder im Rahmen einer Wohngemeinschaft an den Standorten Bad Kreuznach, Kirn und Meisenheim und den umliegenden Gemeinden.
Dabei erhalten die BewohnerInnen und Bewohner Beratung, Begleitung und Unterstützung in allen Bereichen des täglichen Lebens – etwa beim Einkaufen, dem Umgang mit Geld, Assistenz bei der Strukturierung der Tages- und Freizeitgestaltung. Zum Aufgabenfeld der Aufsuchenden Assistenz gehören unter anderem auch Gesprächsangebote zur Konfliktbewältigung oder bei Lebensfragen. Therapiehund „Nuts“ ist ein Türöffner: Er bietet Anlass zu Gesprächen über Mensch und Natur, Gott und die Welt und wie man mit ihm, dem Hund, und dem Rest der Welt umgehen kann. Er animiert außerdem zu mehr Bewegung und Gesundheit. Susanne Memmesheimer, Gudrun Gaul und “Nuts“ gehen heute spazieren und werfen für den Hund das Bällchen, der es leidenschaftlich gerne zurückholt.
Ihm kann die Frau alles anvertrauen. Seine Hundeschnauze will höchstens Leckerli. Seine Hundeseele liebt sie ohne jeden Vorbehalt. Sein Hundefell ist warm und weich und geradezu ideal für Kuscheleinheiten, die beide miteinander genießen. Seine Hundeaugen sind treu und enttäuschen niemanden.
Gudrun Gaul und „Nuts“ sind Profis. Der Australien Shepard hat alle Prüfungen bestanden und ist zertifiziert als Therapiehund. Natürlich nur in Kombination mit Gudrun Gaul, die vor allem mit Menschen mit psychischen Problemen arbeitet. „Die Klienten lernen, sich auf den Hund einzustellen und dessen Bedürfnisse zu respektieren.“ Sitz und Platz muss man „Nuts“ nicht beibringen. Im Gegenteil: „Nuts“ ist ein ganz subtiler Trainer. Er bringt Lebensfreude, Energie und Vertrauen mit, und gemeinsam mit dem Hund können Menschen mit Behinderung einen Blick auf neue Welten werfen.
Quelle: Andrea Djifroudi
Stiftung kreuznacher diakonie