Die Allit Group in Bad Kreuznach hat in den vergangenen 18 Monaten rund 5,8 Millionen Euro in umweltfreundliche Technik zur Steigerung ihrer Nachhaltigkeit investiert. Das erklärte Seniorchef Hans Kallinowsky in einer Feierstunde, in deren Mittelpunkt die für 3,8 Millionen Euro realisierte Photovoltaik-Anlage (PVA) stand.
Außerdem wurden zehn Wärmepumpen installiert, um mit der Abwärme der Spritzgussmaschinen die Werkhallen zu beheizen. Allit kann dadurch auf Erdgas als Energieträger verzichten, was rund 1248 Tonnen CO2-Emission pro Jahr einspart. Mit den firmeneigenen PVA werden 2,3 Millionen Kilowattstunden pro Jahr produziert, von denen nur 70 Prozent dem Eigenverbrauch dienen. „Wir hoffen sehr, dass wir den nicht verbrauchten Strom bald ins Netz einspeisen dürfen“, sagte Hans Kallinowsky. Man sei deshalb mit den Stadtwerken im Gespräch.
„Im Januar wurde ich 80 Jahre alt, und ich bin seit 61 Jahren mit Leib und Seele für unsere Firma da“, begann der Seniorchef seine Ansprache, in der er auch seiner Frau Ursula und seiner Familie für die Unterstützung dankte. Seit der 1966 erfolgten Verlegung des Unternehmens aus der Stadt auf das Gelände Rotlay-Mühle seien 22 Hallen und vier Verwaltungsgebäude entstanden. Seine Söhne Jochen und Karsten seien 1998 beziehungsweise 2001 als Vorstände ins Unternehmen eingetreten. „Seitdem arbeiten wir gut zusammen – ich noch als Berater und Geschäftsführer der Carl Ackva Photovoltaik, dem Bauherren dieser PV-Anlage und einiger Hallen.“
„Prof. Dr. Ralf Simon hat mit uns ein Programm zur Steigerung der Energieeffizienz durch wirtschaftlich machbare Investitionen erarbeitet. Schon im August 2022 beantragten wir beim BAFA eine Förderung von 1,3 Millionen Euro für zehn Wärmepumpen, die uns seit Januar 2024 gasunabhängig gemacht haben“, blickte Kallinowsky zurück. Auf drei Hallen habe man 2022 und 2023 drei PVA mit zusammen 550 Kilowatt peak installiert. Zusammen mit Architekt Rainer Schmitt wurde eine weitere PVA über dem Firmenparkplatz und der Zufahrt zur Dr. Heinrich Schneider Messtechnik GmbH geplant. Kallinowsky danke allen Behörden, dem Planer und den Technikern, den Handwerkern und den eigenen Mitarbeitern, die das Projekt mit 3913 gläsernen Modulen der Firma Solarwatt in nur neun Monaten auf 8000 Quadratmeter Fläche realisiert hätten.
"Ein Generationenprojekt"
„Diese PV-Anlage ist ein Generationenprojekt, auf das wir sehr stolz sind“, erklärte Allit-Vorstand Jochen Kallinowsky. Er dankte seinem Vater, dass dieser voller Tatendrang und Weitsicht ein solches Projekt lange Zeit mit Beständigkeit verfolgt und realisiert habe. Denn Nachhaltigkeit sei dem Unternehmen wichtig. Bei einer Nachhaltigkeitsbewertung durch „EcoVadis“ habe Allit in allen Bereichen überdurchschnittlich abgeschnitten und sei 2023 mit einer Silbermedaille ausgezeichnet worden.
Eindringlich appellierte Kallinowsky an Politik und Gesellschaft, gute Rahmenbedingungen für Industrie und Handwerk zu gewährleisten: „Die Regularien, die wir bekommen, egal woher, die sind schon recht anspruchsvoll. Es wäre gut, wenn daran gedacht würde, dass wir sie auch umsetzen können in den entsprechenden Fristen und nicht im Hauruckverfahren. Weniger Bürokratie wäre im europäischen Standortwettbewerb eine wertvolle Unterstützung.“
Die Fotos zeigen die konsequente Nutzung aller Möglichkeiten zur umweltfreundlichen Stromerzeugung auf dem Firmengelände Rotlay-Mühle sowie Bauherrn Hans Kallinowsky (2. von links), die Allit Vorstände Jochen Kallinowsky (links) und Karsten Kallinowsky (rechts) mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Walther Neussel (Mitte) und Architekt Peter Schmitt.
Quellen:
Norbert Krupp
Allit AG