Die Sicht ist toll und die Aussicht beeindruckend: Mit dem Blick auf und über Bad Kreuznach hinweg und mit der Perspektive auf nachhaltiges Wohnen geizt das Solar-Quartier im Baugebiet „In den Weingärten II“ wahrlich nicht. Die ersten Gebäude wurden nun errichtet.
Am Mittwoch, 28. April 2021, stellten Karl-Heinz Seeger und Thomas Sapper als Verantwortliche von Gewobau und „FutureHaus“ vor, was aus dem seit vier Jahren diskutierten und in einigen Planungsschritten konkretisierten Projekt geworden ist. Den Namen haben sie geschrumpft, von ehedem „Solar-City“ auf nun „Solar-Quartier“, womit sowohl die Projektgröße als auch der Charakter eines energieautarken und intern vernetzten Karrees besser umschrieben ist. Geblieben sind der Anspruch und die Überzeugung, mit dem Solar-Quartier ein Leuchtturmprojekt zu realisieren.
„Wir sind nach 31 Jahren klimapositiv“, berichtet Thomas Sapper hochzufrieden unter Bezug auf eine Berechnung der Hochschule Darmstadt. Damit meint er nicht den bloßen Betrieb der Häuser, sondern auch deren mit Blick auf die Emissionsreduzierung optimierte Errichtung. Dank dem geringen CO₂-Ausstoß ab der Produktion der Baumodule im Bad Kreuznacher Gewerbegebiet und der späteren überschüssigen Energieproduktion in dem Quartier ergibt sich rechnerisch ab dem 31. Jahr eine Einsparung von CO₂ - und das, obwohl noch nicht alle Möglichkeiten der CO₂-Reduktion ausgereizt seien.
Video: Luis Gierse
„Für mich ist das Charmante an diesem Projekt, dass wir zu bezahlbaren Mieten den Mietern einiges bieten können, und das in einer wunderbaren Lage“, sagte Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer, zugleich Aufsichsratsvorsitzende der Gewobau. 8,50 bis 9,00 € je Quadratmeter soll die Miete in den Doppelhaushälften der Gewobau kosten. „Was noch interessanter ist, sind die Betriebskosten“, meint Gewobau-Geschäftsführer. Denn für Strom, Heizung und Klimatisierung der bis zu rund 150 qm großen Einheiten sollen Familien - nach heutigen Preisen - nicht mehr als 170 € monatlich zahlen müssen. In die Kalkulation kann, wer will, einbeziehen, dass der Zugriff auf drei E-Autos und zehn E-Bikes die Anschaffung eines eigenen Zweitwagens überflüssig macht oder dass die Bushaltestelle nur 50 Meter entfernt ist.
Zur nachhaltigen Konzeption komme das attraktive Wohnumfeld. „Quartierslösungen dieser Art haben wegen ihrer Durchmischung eine sehr große Akzeptanz in der Bevölkerung“, so Sapper. So werden sich nicht nur junge Familien aus Rhein-Main, sondern auch Bad Kreuznacher im Solar-Quartier ansiedeln. Besonderen Dank drückte Sapper der Stadt Bad Kreuznach in Bezug auf das Genehmigungsverfahren und dem Bauunternehmen Gerharz für Planung und Umsetzung der Tiefbauarbeiten aus. Auch beim Finanzierungspartner, der Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück eG, bedankte sich Sapper. „Wir sind sehr zufrieden, als Kreuznacher Unternehmen eine solche Unterstützung erfahren zu haben“.
>> Insgesamt 28 Doppelhaushälften entstehen im Solarquartier, vier je Monat, sodass das Quartier im Spätherbst vollendet werden soll. Drei Häuser (sechs Wohnungen) bleiben im Bestand der Gewobau und werden vermietet, die weiteren Doppelhaushälften werden für rund 500.000 € von FutureHaus verkauft.
Das Foto zeigt (von links) Horst Weyand (Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück), Thomas Sapper (FutureHaus), Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer, Joachim Gerharz (Gerharz GmbH Bauunternehmung) und Karl-Heinz Seeger (Gewobau).
Thomas Gierse
Quelle: Nathalie Doleschel/Gewobau (auch Foto)