Ein Wohnhaus ist in der Nacht zu Sonntag bei einem Brand in Waldböckelheim schwer beschädigt worden und zunächst nicht mehr bewohnbar. Die beiden Bewohner konnten von der Feuerwehr rechtzeitig aus dem Gebäude geholt werden und blieben — bis auf den Schock — unverletzt.
Mit der nächtlichen Ruhe war es in der Straße „Stiller Winkel“ schlagartig vorbei. Nachbarn hatten den Brand entdeckt und per Notruf die Feuerwehr alarmiert. Um 4.23 Uhr löste die Leitstelle Bad Kreuznach den Alarm für die Feuerwehren aus Waldböckelheim, Bockenau, die Drehleiter der Feuerwehr Bad Sobernheim sowie die Wehrleitung aus. Wehrleiter Christian Vollmer fand bei seinem Eintreffen an der Einsatzstelle im eng bebauten Ortskern den in voller Ausdehnung brennenden Dachstuhl vor. Die Erkundung ergab, dass sich noch das ältere Ehepaar im Haus befand: Es wurde umgehend von der Feuerwehr aus dem Gebäude geholt.
Die Hauptgefahr bestand in der Ausbreitung des Brandes auf die direkt angebauten Nachbargebäude. Daher wurden auch diese Wohnhäuser umgehend geräumt. Ein Rohr wurde zum Nachbarschaftsschutz im Außenangriff und ein Rohr im Innenangriff eingesetzt; weitere Rohre folgten. Die Wasserversorgung erfolgte über Hydranten und das Tanklöschfahrzeug aus Waldböckelheim. Ein weiterer Löschangriff wurde von der Rückseite des Gebäudes aus vorgenommen.
Für eine effektive Brandbekämpfung war der Einsatz der Drehleiter aus Bad Sobernheim notwendig. Hierfür musste das Hubrettungsfahrzeug rückwärts in den Hinterhof des Grundstücks rangiert werden. Die Mannschaft um Einheitsführer Marco Müller meisterte die Herausforderung perfekt: Sie konnte die Drehleiter in Millimeterarbeit schnell und zielgenau in den Einsatz bringen. Die Brandbekämpfung über ein Wenderohr zeigte rasch Wirkung.
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Um ausreichend Atemschutzgeräteträger für die umfangreichen Löscharbeiten zur Verfügung zu haben, wurden die Feuerwehren aus Boos, Burgsponheim, Schloßböckelheim und Mandel nachalarmiert. Gegen 5.45 Uhr war der Brand weitestgehend gelöscht.
Atemschutztrupps räumten den Dachstuhl komplett leer, um alle Glutnester zu erreichen und ablöschen zu können. Die Nachlöscharbeiten zogen sich über den kompletten Sonntagvormittag hin. Die Lehmdecken des alten Gebäudes hatten sich den massiven Löschwassereinsatz mit Wasser vollgesogen. Einsatzkräfte stützten die Decken im Obergeschoss mit Baustützen ab.
Die Bewohner der benachbarten Häuser wurden ebenso wie die älteren Hausbewohner vom Rettungsdienst und der Schnelleinsatzgruppe des Landkreises Bad Kreuznach versorgt und betreut. Eine Nachbarin musste vom Rettungsdienst mit Kreislaufproblemen in eine Klinik gebracht werden.
Der Feuerwehr gelang es dank ihrem massiven Kräfteeinsatz die Ausbreitung der Flammen in der geschlossenen Ortskernbebauung zu verhindern und die umliegenden Gebäude schützen. Die Nachbarn dankten den insgesamt 82 Einsatzkräften der Feuerwehren, des Rettungsdienstes und der Schnelleinsatzgruppe des Malteser Hilfsdienstes sowie der Polizei herzlich für ihren schnellen Einsatz.
Die Brandursache ist nicht bekannt.
Quelle: Rouven Ginz
Feuerwehr VG Rüdesheim