„In Teilen von Rheinland-Pfalz spielt sich gerade eine Katastrophe ab. Der Starkregen hat zu einem verheerenden Hochwasser mit massiven Schäden geführt. Es gibt Tote, Vermisste und viele, die noch immer in Gefahr sind“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer nach der Sondersitzung des rheinland-pfälzischen Kabinetts am Donnerstagvormittag, 15. Juli 2021.
Aus allen Landesteilen sind Helfer*innen im Unwettergebiet im Einsatz. Auch die Hochwassereinheit des Katastrophenschutzes im Landkreis Bad Kreuznach ist unterwegs, um mit Pumpen, die ca. 75.000 Liter in der Minute leisten, mit einem Notstromgenerator und nicht zuletzt 30 Einsatzkräften die örtlichen Einheiten zu unterstützen.
Zunächst wurde Dörth im Landkreis Rhein-Hunsrück angefahren, von wo aus die Kräfte dann verteilt werden. Die erste Anforderung vom Donnerstagmorgen bezog sich auf eine Dauer von 24 Stunden. Einsatzleiter der Hochwassereinheit ist Markus Speth. Die Rettungshundestaffel RHOT III unter Einsatzleiter Thorsten Schmidt ist bereits im Einsatz, da noch etwa 50 Personen vermisst werden.
„Alle Einsatzkräfte sind rund um die Uhr im Einsatz und riskieren ihr eigenes Leben.“ Zwar sei man in Rheinland-Pfalz an Hochwasser gewöhnt, so Malu Dreyer, doch jetzt erlebe das Land eine Katastrophe. „Akut kämpfen wir darum, die Menschen zu retten. Ich bange mit den Menschen vor Ort.“
Die immens hohen Schäden in den Kommunen werde das Land nicht allein auffangen können. Dies sieht wohl auch die Bundesregierung so, denn Vizekanzler und Bundesfinanzminister Olaf Scholz wird sich selbst im Katastrophengebiet einen Eindruck verschaffen. Auch Dreyer und Innenminister Lewentz kündigten an, sich einen eigenen Eindruck von der Lage vor Ort verschaffen zu wollen.
Das Land koordiniert in Zusammenarbeit mit allen Landkreisen und Städten, dem THW, der Bundeswehr, den Hilfsorganisationen, anderen Bundesländern, der Polizei, Energieversorgern und Telekommunikationsunternehmen die Lage. Dazu ist seit dem Vorabend die Koordinierungsstelle der ADD ständig besetzt. Dort laufen alle Lagemeldungen der Landkreise und kreisfreien Städte zusammen. Ebenso werden alle Anforderungen im Bereich überörtliche Hilfe (aus anderen Kreisen und Städten in Rheinland-Pfalz) dort koordiniert, um die Verteilung zu priorisieren“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
In einigen Landesteilen ist der Mobilfunk ausgefallen, deswegen hat die Landesregierung eine Hotline für psychosoziale Unterstützung unter der Nummer 0800 001 0218 freigeschaltet, die zwischen 9 Uhr und 17 Uhr erreichbar ist. Zudem bietet das Polizeipräsidium Koblenz eine Personenauskunftsstelle, an die sich besorgte Angehörige wenden können, die jemanden vermissen. Die Stelle ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800 6565651.
Quellen:
Team Medien, Bad Kreuznach
Staatskanzlei Mainz