Mit Präsidentin Daria Schmitt steht zum ersten Mal eine Frau an der Spitze des Rotary Clubs Bad Kreuznach. Der 1955 gegründete Service Club zählt derzeit 70 Mitglieder, nur ein Zehntel davon sind Frauen.
Als 2009 Daria Schmitt Mitglied bei den Rotariern wurde, war sie die zweite Frau im Club. Seit 2014 gehört sie dem Vorstand an, dessen Führung sie nun übernimmt. Zwei weitere Frauen arbeiten im Vorstand mit.
Vor 12 Jahren hat sich der Club entschieden, auch Frauen als Mitglieder aufzunehmen. „Aber es ist nicht einfach, qualifizierte Frauen aus Führungspositionen zu gewinnen, weil sie meist mehrere Aufgaben in Beruf und Familie miteinander verbinden müssen“, so Daria Schmitt.
Die Zukunft nach Corona
Corona hat nicht nur die Welt verändert, auch das rotarische Leben muss erst wieder Fahrt aufnehmen. Für Ihren Club sieht Daria Schmitt das Thema Kommunikation ganz oben auf der Agenda. Als Konferenzdolmetscherin weiß sie um die Schwierigkeiten aber auch Chancen gelingender Kommunikation. „Corona hat uns und die Gesellschaft lahmgelegt. Videokonferenzen können menschliche Begegnung nicht ersetzen, so praktisch dieses Medium auch ist. Ein wesentlicher Pfeiler unserer Unterstützungsmöglichkeiten liegt im freundschaftlichen Miteinander der Clubmitglieder.“
Der Rotary Club Bad Kreuznach engagiert sich lokal und international. Afrika und Indien sind ungleich stärker von Corona betroffen als Europa. Ein besonderes Augenmerk wird daher in diesem Jahr auf einem seit Jahrzehnten gepflegten Projekt in Ghana liegen, das von der aus Bad Kreuznach stammenden Schwester Angelina Gerharz geleitet wird und vor allem junge Frauen und Mädchen in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützt. „Aus eigener Anschauung weiß ich, dass jeder Euro, den wir dort vor Ort investieren, sinnvoll eingesetzt ist“, sagt die Präsidentin.
Aber auch regionales Engagement darf nicht zu kurz kommen. Präsidentin Daria Schmitt hofft, dass mit der Wiederaufnahme des Regelschulbetriebs im neuen Schuljahr auch bewährte Kreuznacher Projekte wie „Lesen lernen – leben lernen“ und Berufsinformationsveranstaltungen wieder aufgenommen werden können. Auch die in Zeiten von Corona eingefrorenen
Austauschprogramme brauchen frischen Wind.
„Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft. Daher unterstütze im Namen unseres Clubs aktuell auch sehr gern auch das Projekt ‚Lohengrin für Kinder‘ des Künstlerehepaares Stefan und Sabine Vinke. In ihrem Garten lässt sich für die Kinder zum ersten Mal in diesem Jahr diese Oper hautnah erleben. Viele von uns haben selbst erfahren, wie wertvoll der Zugang zu klassischer Musik in der Jugend für das spätere Leben sein kann.“
„Tue Gutes und sprich darüber“ lautet die Devise. Denn nur wer weiß, wo er Hilfen erhalten kann, kann diese auch nachfragen. „Sicherlich gibt es auch in Bad Kreuznach noch weitere, förderungswürdige Projekte, die dem Club aber trotz aufmerksamer Beobachtung nicht bekannt sind.
Quelle: Ulrich Gagneur
Das Foto zeigt Präsidentin Daria Schmitt mit ihrem Vorgänger Klaus Evers.