Der Katastrophenschutz des Landkreises Bad Kreuznach unterstützt seit Mittwoch, 14. Juli 2021, die Rettungs- und Aufräumarbeiten in den Hochwassergebieten in Rheinland-Pfalz. In diesen elf Tagen waren bereits 1055 Kräfte der Kreuznacher Hilfsorganisationen im Einsatzgebiet, haben Menschen und Tiere gesucht, gerettet, versorgt und geborgen, Keller und Tiefgaragen ausgepumpt und bei den Aufräumarbeiten geholfen.
Mehr als 10.000 Stunden geleistet
Hand in Hand arbeiten der Arbeiter-Samariter-Bund, die DLRG, das Deutsche Rote Kreuz, die Feuerwehren, der Malteser Hilfsdienst und das THW zusammen. So wurden bereits mehr als 10.000 Arbeitsstunden im Ehrenamt geleistet. 400 Stunden entfallen alleine auf die Technische Einsatzleitung, die die eingesetzten Kräfte aus dem Landkreis koordiniert, für Nachschub von Material und Personal sowie für die Verpflegung der Helfer sorgt. Auch der Krisenstab vor Ort und die Betreuung der Medienvertreter werden personell unterstützt.
Alle Verbandsgemeinden und Städte im Landkreis haben aus ihren Feuerwehreinheiten Kräfte gestellt. Die Sanitätsdienste kümmern sich um Evakuierungen und die Betreuung betroffener und verletzter Personen. Die Rettungshundestaffel sucht unermüdlich nach Verschütteten, das DLRG ist mit Tauchern und Strömungsrettern im Einsatz. Auch Ärzte der Sanitäts- und Rettungsdienste sowie der Feuerwehren sind vor Ort.
Materialbeschaffung - eine Hauptaufgabe
Dazu wurden noch große Mengen an Material organisiert, von Schaufel und Besen, über Tauchpumpen und Stromgeneratoren, bis zu Hochleistungspumpen, die in der Minute bis zu 20.000 Liter Wasser fördern können. So wurde in Spitzenzeiten 1 Million Liter Wasser in der Stunden gepumpt. Auch für die Wartung und Instandhaltung der eingesetzten Fahrzeuge und Materialien sind Kräfte im Krisengebiet eingesetzt.
Seuchengefahr nimmt zu
Durch die mangelhafte Hygiene im Hochwassergebiet kann es zu Krankheiten wie Typhus, Salmonellen, Hepatitis A, Tetanus oder eine Infektion mit dem Hantavirus kommen. Da Erkrankungen unter Bewohnern und Einsatzkräften registriert wurden, wird dies von der Rettungsdienstbehörde mit Sorge beobachtet. Auch die Gefahr einer Infektion mit dem Coronavirus bleibt bestehen. Im Katastrophenschutzzentrum in Rüdesheim können sich die heimkehrende Helfer*innen auf eine Corona-Infektion testen lassen.
Gerät und Material reinigen, prüfen und warten
Am Samstagabend sind die Feuerwehreinheiten aus dem Landkreis Bad Kreuznach mit allen Pumpen und Material nach Hause gefahren. „Dies bedeutet aber nicht, dass unser Einsatz im Hochwassergebiet damit beendet wäre“, betont der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Landkreises Werner Hofmann. Fahrzeuge, Pumpen und Gerätschaften bedürfen nach dem anspruchsvollen Dauereinsatz einer gründlichen Wartung und Reinigung. Dies könne in der nötigen Gründlichkeit nicht während des laufenden Einsatzes geleistet werden. Anschließend wird der Einsatz der Feuerwehren des Landkreises weitergehen. Eine Abordnung der Rüdesheimer Feuerwehr, die Einsatzgruppe Verpflegung, ein Org-Leiter und Sanitätspersonal aus unserem Landkreis sind nach wie vor im Ahrtal im Einsatz.
Zusätzlicher Löschzug stellt Brandschutz sicher
Ab dem heutigen Montag wird zusätzlich ein Löschzug mit 15 Feuerwehrkräften rund um die Uhr im Bereich Schuld und Insul im Einsatz sein, nicht nur, um zu helfen, die Hochwasserschäden zu beseitigen, sondern auch, um den Brandschutz zu gewährleisten. Nach einer Schicht von 24 Stunden wird das Personal gewechselt. Auch ein Messfahrzeug aus dem Kreis Kreuznach wird im Bereich Bad Neuenahr-Ahrweiler eingesetzt werden. Die Führungsstaffel aus Rüdesheim führt einen Bereitstellungsraum für ankommende Hilfskräfte in der Verbandsgemeinde Adenau.
Quelle:
Team Medien Landkreis Bad Kreuznach
Auf dem Foto ist zu sehen, wie die Freiwillige Feuerwehr Stromberg die Rückkehrer aus dem Katastrophengebiet begrüßte.