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Kein bisschen müde: SPD-Stadtverbandsvorsitzender und Oberbürgermeisterin „kampfeslustig“

Bad Kreuznach, 22. November 2021 //


Der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Günter Meurer beschrieb sich selbst nach seiner Wiederwahl bei der Mitgliederversammlung am 3. November als „kampfeslustig“. Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer vermied am selben Abend zwar jeglichen zitierfähigen Hinweis auf ihre Lust oder Unlust, noch einmal als OB kandidieren zu wollen. Aber ihre Rede vermittelte stark den Eindruck, dass die Themen der Stadt sie nicht loslassen und sie weitere acht Jahre darauf verwenden möchte.



„Was ist kommunalpolitisch unser Job?“, fragte Kaster-Meurer zu Beginn ihrer Rede. Ihre Einschätzung dazu sei: „Wir müssen dafür sorgen, dass möglichst viele Menschen in dieser Stadt gut leben können“ — und auch gerne leben können.



„Typisch sozialdemokratisch“

In einer Stadt mit sehr starkem Zuzug heiße dies, diesen Menschen eine neue Heimat zu bieten, und dafür zu sorgen, dass sie gut angenommen werden. Dies sei ein typisch sozialdemokratischer Ansatz — der sich am besten in kleineren Quartieren umsetzen lasse. Denn dort, wo man einander kennt, könne man sich unterstützen und wisse auch, wofür man sich einbringt. Die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig — auch künftig — eine verlässliche Unterstützung ist. „Es sind für mich 100-prozentig sozialdemokratische Eigenschaften und Werte, dass man auch mal links und rechts guckt und fragt: Wie geht es eigentlich dem anderen?“


Von „wahnsinnig großen“ und noch wachsenden Herausforderungen sprach Kaster-Meurer, von zu knappen finanziellen Ressourcen und zunehmenden Aufgaben, von einem Haushalt im Umfang von rund 150 Mio. € und davon zirka 6,5 Mio. € sogenannte freiwillige Ausgaben. „Wir haben kaum Spielraum“, konstatierte die OB und zog daraus den Schluss: „Deswegen ist es so wichtig, dass wir uns engagieren, dass wir für die Werte, die uns allen gemeinsam sind, auch tatsächlich Möglichkeiten der Umsetzung finden.“



Engagement für Familien und Kinder

Ein Beispiel sei die sich öffnende Schere bei der Bewältigung der Pandemiefolgen in jenen Familien, wo Kinder ohne die technischen Voraussetzungen für den Fernunterricht und ohne familiäre Unterstützung abgehängt worden seien. Dies sei kaum noch zu kompensieren. An Michael Simon MdL richtete sie die Bitte, das 2022 auslaufende Bundesprogramm „Aufholen nach Corona“ auf Landesebene fortzusetzen.


In dieser Situation sei es aus ihrer Sicht „immens wichtig, dass wir als Stadt Bad Kreuznach, mit einer ganz anderen Sozialstruktur als im Landkreis, ein eigenes Jugendamt haben — damit wir steuern können.“ Mit Eitelkeit habe das nichts zu tun, sondern mit Unterstützung und „echten Chancen“ für die Kinder.


„Und wir brauchen sie“, betonte Kaster-Meurer mit Blick auf Kinder und Jugendliche einerseits und den Fachräftemangel andererseits‚. Was Bad Kreuznach hingegen nicht brauche sei die Koppelung Armut > Perspektivlosigkeit > Kriminalität. Deshalb sei es ein ganz elementares Thema der SPD Bad Kreuznach, „dass wir immer wieder für dieses Jugendamt kämpfen“. 



Wohnen und Miete

Zum drängenden Thema „bezahlbarer Wohnraum“ verwies Kaster-Meurer auf die Notwendigkeit, über die örtlichen Wohnbaugesellschaften hinaus mit privaten Investoren zusammenarbeiten zu müssen, insbesondere beim Geschosswohnungsbau. Wohnungssuche sei Thema in jeder ihrer 14-täglichen Sprechstunden: „Wir brauchen Mieten, die den Familien nicht den Hahn abdrehen“ — und dieser Bedarf betreffe mittlere und kleine Einkommen gleichermaßen. Hier rede man nicht von einem bestimmten Klientel, so die Oberbürgermeisterin, sondern von der Hälfte der Bevölkerung“. Dies müsse der Stadtrat begreifen.


Im Wohnungsbau wie auch in der Wirtschaftsförderung sei es wichtig, Investoren gut zu behandeln. Die Stadt verliere Betriebe, die keine ausreichenden Flächen mehr finden. Umso mehr müsse man auf die Betriebe achten, damit die Arbeitsplätze erhalten bleiben: „Wirtschaftsförderung hat auch mit persönlicher Ansprache zu tun, damit Betriebe sehen, dass sich die Kommune kümmert.“



Klimaschutz im Ort

Betriebe im Ort zu halten und das Auspendeln zu verringern habe auch mit Klimaschutz zu tun — „einem Riesenthema“, teuer und anspruchsvoll, wenn der Klimaschutz sozialverträglich gestaltet werden solle. Dabei gehe es um alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bad Kreuznach, aber auch um „heute“, dann das Verfassungsgerichtsurteil zum Klimaschutzgesetz habe die Option des Abwartens genommen. Die Stadt versuche, viele Bausteine zusammenzulegen, die das 2016 im Stadtrat beschlossene Integrierte Verkehrsentwicklungskonzept (IVEK) vorgebe. Zum Beschluss vor fünf Jahren habe sie gesagt: „Sie wissen nicht, was sie tun“, denn in der Konsequenz gehe es darum, den Straßenraum für die verschiedenen Verkehrsarten neu aufzuteilen. Beim derzeitigen Status, die Autostadt Bad Kreuznach in eine „moderne Mobilitätststadt“ zu verändern, bringe alles, was zwischen Start- und Zielpunkt liege, nur Ärger. Was auch daran zu sehen sei, „dass manche gar nicht begreifen, dass die Mobilitätsstation zukunftsgerichtet ist“.




Stadtverband: Kritik an konservativer Blockadehaltung

Dem Verkehr hatte zuvor auch Günter Meurer (FOTO) einen größeren Teil seiner Rede gewidmet. Er monierte die hoch emotional geführten Diskussionen und „Argumente von gestern“ sowie die Neigung zur Skandalisierung, wenn etwa (wie jüngst) zu einer geplanten Baustelle (B 41) noch eine nicht vorhersehbare (Planiger Straße) hinzukommt. Zugleich würden wichtige Projekte wie der Ausbau des Fleischhauer-Kreisverkehrs („ein Nadelöhr“) im Stadtrat blockiert. Für das Nebeneinander der verschiedenen Verkehrsmittel („Modal Split“) werde das IVEK in den nächsten Jahren der rote Faden sein. Denn, so Günter Meurer, das Grundrecht auf Mobilität und Freizügigkeit werde eben nicht durch die absolute Bevorzugung eines Verkehrsmittels im Straßenbild verwirklicht, sondern durch das Miteinander.


Beim Thema Bauen und Wohnen kritisierte Meurer die CDU für ihre Blockade bei wichtigen Themen: bei einer Sanierungsgesellschaft für die Neustadt (obwohl es sich um einen Vorschlag von MdL Helmut Martin - CDU - handelte), beim Geschosswohnungsbau oder auch bei dem nun in Sanierung befindlichen Brückenhaus, dessen von der SPD gewünschten Ankauf durch die Stadt die CDU vereitelt habe. Mit dem Effekt, so Meurer, dass die Stadt dem damaligen Käufer nun 90.000 € Sanierungsunterstützung zahle, wofür die SPD und die OB die Prügel einstecken müssten.



„Destruktive Mehrheiten“ im Stadtrat

Die Aufgabe der SPD sehe er darin, „soziale Balancen“ durch konkretes Handeln in den Lebensverhältnissen der Stadt herzustellen. Das bedeute, in Bad Kreuznach einen Beitrag zu den großen Themen wie Wohnen, Klima oder Pandemie zu leisten. Umso erschreckender sei es, die Stadtpolitik in ihrem derzeitigen Zustand erleben zu müssen. „Es werden immer wieder destruktive Mehrheiten gefunden, einfach nur, um Projekte zu behindern und zu bekämpfen.“ Es werde versucht, das Wachstum des Mittelzentrums zu verhindern und insbesondere Geschosswohnungsbau zu blockieren. „In der CDU scheint sich eine Haltung durchzusetzen, die die Stadtentwicklung auf dem Status quo einfrieren will.“ Dabei lägen in der Stadtentwicklung wichtige Weichenstellungen auch für die Wirtschaft und deren Erfolg bei der Beschäftigten- und Azubisuche. 



Trendumkehr bei Mitgliederzahlen

Mit dem Status der SPD hingegen gab sich Günter Meurer sehr zufrieden, was wesentlich mit den Wahlerfolgen der SPD und ihrer Kandidaten Michael Simon (Landtag) und Dr. Joe Weingarten (Bundestag) zu tun habe. Außerdem werde die Mainzer Ampel als Blaupause für die Regierungsarbeit in Berlin genommen. Die Wahrnehmung der SPD habe sich zum Guten gewendet, was aber „mit Sicherheit kein Grund für Hochmut“ sei. Denn trotz der momentanen Trendumkehr mit Parteieintritten in nennenswerter Zahl werde die Partei weiter schrumpfen, weil Jo-Jo-Effekte wegen einer geringen Bindung an Parteien zum Normalfall würden und das heute gewonnene politische Kapital schnell wieder verspielt sein könnte. Mehr dessen, was gemeinhin als Basisarbeit bezeichnet wird, soll diesem Effekt im Ortsverband entgegenwirken. 


Denn mit Blick auf bevorstehende Veränderungsprozesse müsse man davon ausgehen, dass viele Wähler*innen von der SPD erwarten, dass sie die negativ spürbaren individuellen Konsequenzen fernhalte und das Gute bewahre. „Vor Härten schützen“ — dafür stehe die Sozialdemokratie, doch werde die Umsetzung eine absolute Gratwanderung sein. So könnte nach der Euphorie den Sozialdemokraten schnell ein harter Wind ins Gesicht wehen, wenn für steigende Energiepreise und Inflation „sehr bald Sündenböcke gesucht und auch sehr schnell gefunden werden“. 


Mithin sei der politische Erfolg kein Selbstzweck, und politische Verantwortung zu schultern bedeute heute, für die Bewältigung der Aufgaben weniger Zeit denn je zuvor zu haben. Um in dieser Situation bestehen zu können, bedürfe es nach Meinung des Stadtverbandsvorsitzenden vor allem einer belastbaren sozialdemokratischen Haltung.



Wahlen

An der Spitze des SPD-Stadtverbandes steht weiter Günter Meurer (44 Ja-, 4 Neinstimmen, 8 Enthaltungen, Foto: rechts). Die Stellvertreter*innen sind weiterhin Claudia Eider und Markus Below (Mitte) sowie — neu gewählt — Christina Denker (nicht abgebildet). Neuer Kassenwart ist Yunus Senel (2. von links); ihn vertritt Julian Gampper (dahinter). Schriftführer sind Marvin Rungas (2. von rechts) und Christoph Gerber.  



Thomas Gierse


7. März 2025
Kirn, 7. März 2025 // Andreas Götz lächelt, wenn er die alten Bilder und Zeitungsauschnitte durchblättert. Der Maschinenbaumeister arbeitet seit mehr als drei Jahrzehnten in der Kirner Werkstatt für Menschen mit Behinderungen und hat die Entwicklung des Original Kirner Edelstahlgrills, der 2025 seinen 30. „Geburtstag“ feiert, in den Anfängen miterlebt. „Wir wollten damals zusammen mit den Beschäftigten etwas Langlebiges bauen. Einen solchen Grill kauft man nur einmal im Leben“ , erzählt Götz. 30 Jahre wird der Original Kirner Grill nun schon gebaut – immer wieder weiterentwickelt, ist er heute ein Markenzeichen für Qualität. Der „Schwenker“ lässt mit vielen Details das Herz eines jeden erfahrenen Grillmeisters höher schlagen. „Ein Teil des Geheimnisses ist, dass immer wieder Kunden uns mit ihren Ideen bereichert haben. Zuerst haben wir Grillroste in verschiedenen Größen geschweißt“, erzählt Götz. Als Feuerstelle recycelte man zunächst alte Waschmaschinen-Trommeln: „Erst hatten wir eine Kooperation mit dem örtlichen Schrotthändler später eine mit einem Inklusionsbetrieb in Worms, der sich auf ausrangierte Elektronikteile spezialisiert hatte.“ Das ist alles aber längst Geschichte, heute sind alle Bauteile aus hochwertigem Edelstahl, in einer Materialstärke, die durchaus mehr als eine Generation überlebt.
2. Januar 2025
Bad Kreuznach, 2. Januar 2025 // Schülerinnen und Schüler im Wahlpflichtfach Hauswirtschaft und Sozialwesen der Integrierten Gesamtschule (IGS) Sophie Sondhelm nahmen 2024 an einem besonderen Wettbewerb teil: dem „Leckerness-Wettbewerb“, den der bundesweit tätige Betreiber der Schulmensa „Menüpartner B. V. & Co. KG“ aus Berlin anlässlich seines 30-jährigen Bestehens ausgerufen hatte. Am Ende des Wettbewerbs durfte sich die Klasse über einen großartigen 3. Platz freuen. Die 10. Klasse ging die Herausforderung begeistert an. Die Auswahlkriterien im Wettbewerb waren vielseitig: Mottotreue, Geschmack, Kreativität, Raffinesse und die Umsetzbarkeit in einer Großküche. Den Auftakt des Projekts bildete die Hausaufgabe, ein Rezept zu entwickeln, das idealerweise ein Familienrezept oder ein Wunschgericht für die Mensaküche sein sollte. Aus einer Vielzahl von Ideen wählten die Schüler*innen „Manti“ aus. „Manti“ sind kleine Teigtaschen, die u. a. in der türkischen Küche sehr beliebt sind. Sie bestehen aus einem dünnen Teig, der mit verschiedenen Füllungen versehen wird. Die IGS-Klasse entschied sich für die Füllung mit Rindfleisch beziehungsweise Kartoffeln. Die Teigtaschen werden in der Regel gedämpft oder gekocht und dann mit einer Joghurtsoße oder auch mit zerlassener Butter und Gewürzen serviert. Die leckeren Manti haben in dem Schulwettbewerb darüber hinaus den Vorteil, auch die kulturelle Vielfalt der Schule widerzuspiegeln und Teamarbeit zu fördern. Nachdem das Rezept theoretisch erarbeitet worden war – inklusive Einkaufsplanung und Aufteilung der Zutaten in vegetarische und fleischhaltige Varianten – ging es an die praktische Umsetzung. In einer Doppelstunde bereiteten die Schülerinnen und Schüler die Manti in der Schulküche zu und dokumentierten das Ergebnis mit Fotos. Das Ergebnis war ein wahrer Genuss: Die interkulturellen Teigtaschen schmeckten hervorragend. Am Ende des Wettbewerbs durfte sich die Klasse über einen großartigen 3. Platz freuen. Als Preis erhielten die Schülerinnen und Schüler einen Geldbetrag für die Gemeinschaftskasse. Die Klasse entschied sich dafür, hiervon 100 € der „Tafel“ zu spenden, um bedürftige Menschen zu unterstützen. Der Wettbewerb war für die Schülerinnen und Schüler eine tolle Gelegenheit, ihre praktischen Fähigkeiten zu erweitern, kreative Ideen zu entwickeln und ein gemeinsames Ziel zu verfolgen – noch dazu mit einem leckeren Ergebnis. >> An der IGS Sophie Sondhelm haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, im Rahmen der Wahlpflichtfächer das Fach „Hauswirtschaft und Sozialwesen“ zu wählen. Das Fach wird vierstündig unterrichtet und besitzt einen Hauptfachcharakter. Quelle: Christian Schick Stellvertretender Schulleiter IGS Sophie Sondhelm
12. Dezember 2024
Bad Kreuznach, 12. Dezember 2024 // Seit 27 Jahren betreibt INTERPLAST in Nepal eine Spezialklinik für Plastische Chirurgie und Verbrennungen, die für viele sozial benachteiligte Menschen die letzte Rettung ist. Das Bad Kreuznacher Arztehepaar André und Eva Borsche fuhr nun zum wiederholten Mal dorthin, nicht nur um zu helfen, sondern auch um den Wechsel in der deutschen Leitung zu begleiten. Das Schicksal der vielen verletzten Kinder prägt den Geist dieses wunderbaren Hospitals, ein Vorzeigeprojekt für unsere seit Jahren geleistete Entwicklungshilfe.
11. Dezember 2024
Bad Kreuznach, 11. Dezember 2024 // Zu Beginn der Winterpause geben die Rollstuhlbasketballer der Sportfreunde Diakonie (SFD) einen Rückblick auf die zurückliegende Saison. Damit verbunden die Erinnerung, dass weite Anfahrten zu den Spielen und gelegentlich notwendige Übernachtungen ohne Spenden und Sponsoren nicht zu leisten sind. Zuschauer*innen sind willkommen: Heimspieltage gibt es am 15. Februar und 15. März 2025 um 10 Uhr und 14 Uhr in der Jakob-Kiefer-Halle. Pressesprecher Merlin Pfeiffer verfasste den (leicht gekürzten) Rückblick: Saisonstart 2024/25, als Erste durften in Bonn die Gastmannschaften, @koeln99ers und wir, die @sfd_rollis, unsere Saison antreten. Mit einem knackigen 7:1 starteten die Kreuznacher das Game. Die Kölner holten auf. Durch ein gutes Zusammenspiel und perfekt ausgeführten Spielzügen konnten wir den Abstand erweitern (28:20). Nach der Halbzeit zeigte jeder Spieler sein Können und traf! Wir setzten uns mit 20 Punkten Vorsprung ab. Endergebnis 58:40!!! Neues Spiel, weniger Glück gegen den ASV Bonn. Pässe und Körbe kamen nicht im Ziel an. Halbzeit Ergebnis 18:26 für die Bonner. Die hohe Defense der NRWler zwang uns zu weiten Würfen. Die schnelle Mannschaft ließ uns nicht ins Spiel finden. Trotz Spaß und guten Spielzügen gewannen unsere Gegner mit 37:54. Fazit, Korbdifferenz +1. Auf eine gute Saison!!! 13. Oktober 2024, 11 Uhr, Anpfiff gegen die Heidelberger @sgkrollingchocolate. Das dritte Spiel der Saison verlief nicht gut für uns. Die Hektik der Gastgeber war ansteckend und unsere Pässe fanden nicht die Mitspieler (8:10) Nach dem ersten Viertel verloren wir unser Wurfglück. Zur Halbzeit stand es 18:32. Die Chocolates spielten besser und gewannen mit 35:59. Die Bären aus Essen fuhren um 13 Uhr gegen uns aufs Feld. Endlich wach, spielten wir ein ausgewogenes und schönes Basketballspiel. 21:10 für uns Kreuznacher. Im zweiten Viertel kamen die NRWler wieder ins Spiel und es entwickelte sich ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis. Mit gutem Vorsprung ging es in die Halbzeit 29:20. Jetzt lief es wie am Schnürchen. 43:28 — der Frust wegen der schlechten Trefferquote machte es den @hrbessen unmöglich, an uns heranzukommen und wir siegten mit 63:39! 3. Spieltag der Rollstuhlbasketballer aus Kreuznach: Am sechsten Spieltag der Regionalliga führte uns der Weg nach Köln, wo wir zwei hart umkämpfte Spiele erlebten – eines gegen die Wiesbadener Rhinos und eines gegen die Gastgeber aus Köln. Im ersten Spiel gab es einen knappen Kampf gegen die Rhine-Rhinos-Wiesbaden. Beide Teams reisten ersatzgeschwächt an, dennoch legten die Hessen, die zuvor gegen Köln eine schwache Leistung gezeigt hatten, gegen uns einen Traumstart hin. Wiesbaden traf hochprozentig und dominierte das erste Viertel deutlich mit 18:6. Trotz unserer Umstellung auf eine Pressverteidigung im zweiten Viertel und zwei ausgeglichenen Vierteln in der Folge, gelang es uns nicht, den Rückstand aus dem ersten Abschnitt aufzuholen. Am Ende siegte Wiesbaden mit 51:37. Nach der Niederlage gegen Wiesbaden wollten wir im zweiten Spiel gegen Köln eine Reaktion zeigen. Mit voller Konzentration starteten wir in die Partie und führten nach dem ersten Viertel souverän mit 14:6. Bis zur Halbzeit bauten wir die Führung auf 27:14 aus. In der zweiten Hälfte war Köln jedoch voll aufgestellt, inklusive zweier Ex-Zweitligaspieler, einem Ex-Erstligaspieler und dem Top-Scorer der Liga. Es entwickelte sich eine packende zweite Halbzeit, die von intensiven Zweikämpfen geprägt war. Besonders unser Spieler Göktug Yakut musste viel einstecken und landete nach mehreren harten Fouls oft außerhalb seines Stuhls. Trotz der knappen Viertelergebnisse in der zweiten Hälfte gelang es uns immer wieder, die Schwächen in der Kölner Defensive auszunutzen. Mit großem Kampfgeist und cleverem Spiel hielten wir die Domstädter auf Abstand und sicherten uns einen verdienten 57:51-Sieg. >> Zum Jahresabschluss geht es nächsten Samstag, 14. Dezember 2024, nach Dortmund, wo wir die Nacht verbringen, bevor wir am Sonntag auf die Teams aus Dortmund und Luxemburg treffen. Vielleicht gelingt uns dort eine Überraschung!
4. Dezember 2024
Bad Kreuznach, 4. Dezember 2024 // „Ich möchte, dass wir den Verächtern unserer Demokratie mutiger und entschlossener entgegentreten!“ In einem beeindruckenden Vortrag sprach Joachim Gauck am Montag, 2. Dezember 2024, in der voll besetzten Pauluskirche von Bad Kreuznach über die Bedeutung einer wachsamen und wehrhaften Demokratie. Im Rahmen der Vortragsreihe „Reden bei Paulus“ der Evangelischen Kirchengemeinde fesselte der Bundespräsident a. D. die zahlreichen Besucherinnen und Besucher mit seinem Plädoyer für demokratische Werte und gesellschaftliche Verantwortung. Den musikalischen Auftakt gestaltete Kantorin Carla Braun an der Orgel, bevor Pfarrerin Elfi Decker-Huppert die Gäste begrüßte. Die Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner würdigte in ihrer Einführung den Gastredner „mit einem sensiblen und geschulten Blick auf die Demokratie“. Das ehemalige Staatsoberhaupt bringe „immense Erfahrungen“ mit und habe einen „besonderen Blick auf das Thema Freiheit“.
von Thomas Gierse 29. November 2024
Bad Kreuznach, 29. November 2024 // Für Bad Kreuznach als Urlaubsort und Bäderstadt spielen das Bäderhaus und die Crucenia-Thermen eine gewichtige Rolle. Bei zunehmenden Defiziten von jährlich rund 2 Mio. € lastet diese Gewicht allerdings schwer auf dem Haushalt der Stadt, sodass eine Lösung des Problems für die nahe Zukunft unausweichlich erscheint. Darum ging es in einer Sondersitzung des Stadtrates am Donnerstag, 28. November 2024. Inhaltlicher Schwerpunkt der Sitzung war eine Machbarkeitsstudie des Bäderbetreibers „monte mare Betriebs GmbH“ aus Rengsdorf. Diese Studie, eine Grobplanung und Kostenkalkulaiton ohne Wirtschaftslichkeitsbetrachtung, legt nahe, das Bäderangebot zusammenfassen, und zwar in den — erweiterten — Crucenia Thermen und einem Teil des Hauses des Gastes (Gesundheitszentrum). „Das Angebot gegenüber Mitbewerbern ist aus unserer Sicht überholt“, sagt ein Vertreter von „monte mare“ zum Status quo, und es sei schwierig, beide Angebote in derzeitiger Form nebeneinander aufrecht zu erhalten. „Am Bäderhaus in seiner jetzigen Form würden wir nicht festhalten“, lautet die Kurzform. Sanierungsstau, Mitbewerber, Energiekosten, Anforderungen an Nachhaltigkeit, Fachkräftemangel und ausgereizte Erweiterungsmöglickeiten wurden als Aspekte der Analyse genannt. Die Alternative wäre, am Standort der Crucenia-Thermen durch Erweiterung und Umbau Baden und Saunieren — in voneinander abgetrennten Bereichen — zusammenzufassen und um ein gastronomisches Angebot zu erweitern.
9. November 2024
Bad Kreuznach, 9. November 2024 // In Zeiten politischer Unübersichtlichkeit und zunehmender Klimakatastrophen kann Humor die wirksame Medizin gegen den Schmerz der Welt sein. Als jetzt im Theatersaal des Museums für PuppentheaterKultur der Förderpreis für Kunst und Kultur der Stadt Bad Kreuznach verliehen wurde, gewann jedenfalls der Humor die Oberhand, denn ausgezeichnet wurden das Clowntheater Rosina & Babo und — mit einem Sonderpreis — das „Collectif Blamage“ Sigrid Karnath und Hardy Hausting alias Rosina & Babo begeistern seit 25 Jahren mit poetisch-abenteuerlichen Aufführungen ihr Publikum in Deutschland, in der Schweiz und in Luxemburg. Seit 2005 leben sie in Bad Kreuznach und haben hier ihre künstlerische Heimat gefunden. Ihre Auftritte zeichnen sich besonders durch die direkte Interaktion mit den Zuschauern aus – eine Kunstform, die sowohl Kinder als auch Erwachsene in ihren Bann zieht und zum Mitmachen einlädt. Oberbürgermeister Emanuel Letz würdigte besonders ihre Vielseitigkeit: „Das Clownduo hat sich als bedeutender kultureller Akteur in unserer Stadt etabliert und bereichert das kulturelle Leben auf vielfältige Weise.“ Neben ihrer Bühnentätigkeit waren Karnath und Hausting mehr als zehn Jahre als Clowndoktoren tätig. Mit ihrer einfühlsamen Art brachten sie kranken Menschen Freude und Leichtigkeit. Hervorzuheben ist auch ihr Engagement in der Ausbildung: In ihrer 2003 gegründeten Clownschule „ClownWerk Bad Kreuznach – Institut für Clownpädagogik“ vermitteln sie in Workshops und Seminaren alle Facetten des Clownspiels. Als erfahrene Seminarleiter bilden Karnath und Hausting neue Clowns und Klinikclowns aus und geben ihr umfangreiches Wissen an die nächste Generation weiter.
3. November 2024
Ingelheim, 3. November 2024 // Nach mehr als vier Monaten Afrikanische Schweinepest (ASP) sei die Gefahr, die von dem Viraus ausgeht, noch nicht gebannt, erläutern Erwin Malkmus und Dr. Markus Wacker, Beigeordneter beziehungsweise Veterinäramtsleiter in der Kreisverwaltung Mainz-Bingen. Zwar seien seit einiger Zeit haben keine toten infizierten Tiere mehr gefunden worden, was auf das Funktionieren der ergriffenen Maßnahmen hinweise. Allerdings könne man die Einschränkungen noch nicht aufheben. „Die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest ist leider kein Sprint, sondern ein Marathon“, sagte Malkmus. Erst zwei Jahre nach dem letzten Fund eines infizierten Tieres könne man davon reden, dass der Ausbruch eingedämmt worden sei. In den Wintermonaten rechnet das Veterinäramt mit weiteren Kadaverfunden, zudem wird in den betroffenen Gebieten noch Schwarzwild vermutet, das potenziell infiziert ist oder sich mit dem sehr widerstandsfähigen ASP-Virus infizieren wird. Sicher sei, dass infizierte Wildschweine erst nach fünf bis sieben Tagen sterben. Tiere, die durch Jogger, Freizeitaktivitäten oder einen freilaufenden Hund in die Flucht geschlagen werden, laufen gegebenenfalls mehrere Kilometer. Und mit ihnen läuft das ASP-Virus. Um dies zu verhindern, wurden verschiedene Barrieren errichtet: Mit dem Zaun am Rhein soll der Zulauf von Wildschweinen aus den deutlich wildschweinreicheren Regionen gegenüber in Hessen unterbunden werden. Der Rhein ist für Wildschweine kein Hindernis. Der Zaun an der südlichen Kreisgrenze sei ebenfalls fertiggestellt mit dem Ziel, damit den Zulauf aus dem Altrheinarm um Eich und Gimbsheim zu stoppen. Und um eine Verbreitung in Richtung Westen zu verhindern, sind auch entlang der Autobahnen Zäune gebaut worden. „Ich habe Verständnis dafür, wenn Betroffene sagen: ,Irgendwann muss doch endlich Schluss sein. Jetzt ist der Sommer vorbei und man kann immer noch nicht ins Wäldchen.´ Und auch dafür, dass Hundebesitzer ihre Tiere gerne frei laufen lassen wollen, aber noch nicht dürfen“, sagt Dr. Markus Wacker. „Dies mag überzogen erscheinen. Ist es aber nicht. Es hilft keinem, wenn wir die Geduld verlieren. Wir sind der Allgemeinheit gegenüber verpflichtet und nehmen diesen Auftrag und diese Verantwortung sehr ernst, auch wenn wir für das Allgemeinwohl die privaten Rechte einzelner beschränken müssen.“ Wacker und Malkmus betonen, dass alle Anordnungen mit Experten geprüft und Ermessensspielräume genutzt werden. Quelle: Kreisverwaltung Mainz-Bingen Foto: Thomas Gierse
von Thomas Gierse 17. Oktober 2024
Bad Kreuznach, 17. Oktober 2024 // Zwischen den Sommer- und den Herbstferien absolvierten die MTV-Trampoliner ein strammes Programm und erlangten teils hervorragende Platzierungen. Für die Nachwuchsathletin Lara Sperling ging es nach den Sommerferien zunächst um den Verbleib im Bundesnachwuchskader. An zwei Tagen wurden in Hannover Bewegungsnormen auf dem Trampolin, Kraft und Beweglichkeit sowie die allgemeine Fitness getestet. Lara konnte alle Anforderungen erfüllen und somit den Grundstein für ein weiteres Jahr im Bundesnachwuchskader legen. Am 7. September ging die 1. Bundesliga beim MTV Bad Kreuznach zuhause in die neue Runde. In drei Durchgängen mit Pflicht und zweimal Kür konnte der MTV Bad Kreuznach alle Begegnungen mit 607,1 Punkten deutlich für sich entscheiden. Die 12-jährige Leni Reithofer hatte hier ihren 1. Bundesligaauftritt, den sie mit eine tollen Pflichtübung sehr gut meisterte. Auch Lara Sperling durfte als Nachwuchsathletin mit zwei gelungenen Kürübungen das Team unterstützen. Jan Eike Horna, Maksym Li und Rafael Andrade zeigten ebenso Aileen Rösler und Fabian Vogel tolle Leistungen vor dem heimischen Publikum. Ein herzliches Willkommen galt Tilly Gehrke, die nun als Zuschauerin verfolgte, was sie einst selbst ins Leben rief und jahrelang mit Herz organisierte und begleitete. Mit 13 Nachwuchsturnern ging der MTV am 21. September in Bösingfeld beim letzten Extertal-Cup an den Start. Leni Reithofer (12 J.) und Maya Siebert (14 J.) zeigten starke Übungen und konnten sich damit an die Spitze des Teilnehmerfeldes setzen und den Gold-Pokal mit nach Hause nehmen. Felix Blätz (15 J.) strahlte ebenso wie Philipp Nothof (14 J.) dank toller Übungen auf dem Silberrang. Samuel Adam (11 J.) turnte sich auf den Bronzeplatz. Rosalie Kappes (12 J.) und Emma Härtel (15 J.) belegten Rang 4, Jan Eckes (16 J.) Rang 5, Mia Wendel (11 J.) Rang 6, Fiete Nieminarz (11 J.) Rang 7 ebenso wie Lara Sperling (14 J.) Emma Berg und Amélie Kappes hatten leider etwas Pech und verpassten den Finaleinzug. Deutsche Jugendmeisterschaften und Deutsche Synchron Meisterschaften Ein doppeltes Wettkampfwochenende fand am 4./5. Oktober in Dessau statt. Hier wurden die Deutschen Jugendmeisterschaften ( FOTO ) und die Deutschen Synchron Meisterschaften ausgetragen. Philipp Nothof belegte durch einen Abbruch in der Pflichtübung den 12. Platz, während Felix Blätz mit einem Üb ungsabbruch in der Kür Platz 8 belegte. Auch Maksym Li patzte in der Finalkür und erzielte Rang 6. Leni Reithofer rief hingegen ihre Trainingsleistung ab und wurde Deutsche-Vize-Meisterin in AK 11/12 Jahre. Amélie Kappes konnte bei ihrer 1. Teilnahme an den DJM einen tollen 4. Platz belegen. Ebenso feierte Mia Wendel ihr DJM-Debüt auf Rang 9. In der AK 13/14 Jahre präsentierte Lara Sperling drei vollständige Übungen und wurde mit Bronze belohnt. Emma Berg erzielte Rang 6 im Finale der besten acht vor Teamkollegin Maya Siebert. Lara Lindenthal turnte sich im Finale der 15-/16-Jährigen auf den 6. Platz, Emma Härtel belegte Rang 8. Am darauffolgenden Tag wurden die Deutschen Synchronmeisterschaften erstmals auch mit einer Klasse mit Mixed-Synchron ausgetragen. Felix Blätz und Philipp Nothof belegten im Finale Rang 4 in der Altersklasse 15/16 Jahre. Leni Reithofer turnte erstmals zusammen mit der Frankfurterin Frieda Steinbrenner: Gut aufeinander abgestimmt, wurden sie hinter dem Paar aus Brackwede Deutsche-Vize-Meister. Amélie Kappes und Mia Wendel konnten sich als Newcomer gut präsentieren und belegten Rang 4. Rosalie Kappes und Isabel Nickel turnten sich in das Finale, dort war die Nervosität groß und sie belegten Rang 8. Emma Berg und Lara Sperling strahlten auf dem Siegerpodest auf dem Silberrang als Deutsche-Vize-Meister. Emma Härtel mit Maya Siebert starteten in der AK 15/16 Jahre und belegten einen guten 4. Platz während Lara Lindenthal mit Nele Götzel etwas Pech hatten und mit Rang 12 abschlossen. Bei den deutschen Hochschulmeisterschaften am 28. September war Charmaine Buchholz am Start und konnte mit Ihren Leistungen überzeugen und den Titel mit nach Hause nehmen. Großes Teilnehmerfeld beim „cup of friendship“ Zum Abschluss vor den Herbstferien ging es für den MTV Bad Kreuznach nach Jablonec nad Nisou in Tschechien zum internationalen „cup of friendship“. Dort waren 370 Einzelstarter und 100 Synchronpaare aus 43 Vereinen und 18 Nationen am Start. Herausragend präsentiert hat sich Leni Reithofer in der Altersklasse 11/12 Jahre. Sie konnte im Vorkampf sowie im Finale überzeugen und diesen internationalen Wettkampf auf dem 1. Platz für sich abschließen. Dies gelang ihr nicht nur in der Einzeldisziplin sondern ebenso im Synchron-Wettkampf mit Frieda Steinbrenner (Frankfurt), sodass sie hier einen Doppelsieg feiern konnte. Amélie Kappes konnte bei ihrem ersten Start in diesem großen Event einen tollen 6. Platz im Einzel-Finale erturnen. Im Synchon präsentierten Sich Mia Wendel und Amélie ebenso souverän und belegten im Finale Rang 7. Philipp Nothof und Felix Blätz zeigten im Synchronfinale der Junioren gute Leistungen und konnten mit Rang 5 den Wettkampf beenden. Mykola Prostorov, der ein paar Wochen in die Ukraine zurückgekehrt war, ging hier unter der ukrainischen Flagge an den Start und gewann die Klasse der Männer — wie schon im Jahr zuvor. Quelle: Ingrid Eislöffel, MTV
12. Oktober 2024
Bad Münster am Stein-Ebernburg, 12. Oktober 2024 // In Zeiten des wachsenden Antisemitismus in Deutschland sei das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus eine Mahnung wachsam zu sein angesichts der Verbrechen, deren Diktaturen fähig sind. Dies betonten Oberbürgermeister Emanuel Letz und Birgit Ensminger-Busse, Ortsvorsteherin von Bad Münster am Stein Ebernburg bei der Verlegung von sieben Stolpersteinen in der Turmstraße 8 in Ebernburg. Dort wohnten Johanna Gottlieb, Em il Gottlieb, Irmina Koch geb . Gottlieb, Hedwig Heymann ge b. Gottlieb, Jakob Heymann, Flora Margot Heymann und Rosa Irmgard Heymann. Der OB und die Ortsvorsteherin bedankten sich bei de n Schüler*innen der IGS Sophie Sondhelm, die mit Unterstützung des Stadtarchives die Schicksale der Ebernburger Opfer des Nationalsozialismus herausarbeiteten und seit vielen Jahren Stolpersteinverlegungen und Gedenken mitgestalte n. Emil Gottlieb wurde 1857 in Ebernburg geboren. Er war von Beruf Metzger und Handelsmann. Er war mit Flora Haas verheiratet, die schon im Februar 1920 in Glan-Münchweiler verstarb. In der Pogromnacht wurde Emil mit seinen 81 Jahren von Nazihorden an seinem Bart aus seinem Haus gezerrt. Er wurde auf diese Weise zusätzlich gedemütigt und entrechtet. Emil starb am 19. September 1940, vier Wochen vor der Deportation seiner Schwester Johanna. Johanna Gottlieb , 1859 in Ebernburg geboren und unverheiratete Schwester von Emil, hatte ein Kolonialwarengeschäft in der Turmstraße 27. Sie wohnte bei ihrem Bruder Emil in der Turmstraße 8, da dieser schon verwitwet war. In der Pogromnacht wurde ihr Geschäft zerstört und geplündert. Sie gehörte zu den 824 Frauen, Männer und Kindern, die am 22.Oktober 1940 mit dem ersten Zug aus der Pfalz in das in Frankreich gelegene Lager Gurs deportiert wurden. Dort starb Johanna Gottlieb, genannt Tante Hannchen, am 23. März 1941. Emil Gottlieb hatte mit Flora zwei Töchter: Hedwig und Irmina. Hedwig wurde 1899 in Ebernburg geboren. Sie heiratete 1926 in Ebernburg den Viehhändler Jakob Heymann . Das Paar bekamm zwei Töchter: Flora Margot Heymann wurde 1930 in Ebernburg und Rosa Irmgard Heymann 1937 ebenfalls in Ebernburg geboren. Hedwig starb 1981 in den USA. Irmina wurde 1904 in Ebernburg geboren. Sie heiratete 1933 den Kaufmann Ludwig Koch aus Bingen, wohnte aber weiterhin in ihrem Elternhaus in der Turmstraße, weil Juden nur mit Juden leben durften und Ludwig evangelisch war. Irmina weigerte sich den Judenstern zu tragen und Ludwig und Irmina wollten sich nicht wie gefordert scheiden lassen. Das Ehepaar wohnte noch 1938 in Ebernburg, danach zog es in Bingen in die Crohnstaße. Der Bruder von Ludwig war SA-Mann und Irmina wurde, so ist es überliefert, bis 1945 in einem katholischen Pfarrhaus im Raum Bingen versteckt. Sie starb 1993 in Bingen. Der Familie Heymann gelang die Emigration in die USA. Sie gelangte mit dem Schiff „Statendam“ von Rotterdam aus nach New York. Flora und Rosa gründeten in den USA eigene Familien. Die Familien Gottlieb und Heymann wurden als Opfer des Faschismus offiziell anerkannt. Nach der Stolpersteinverlegung vor dem früheren Wohnhaus der Familien sprach der Kantor der Jüdischen Gemeinde, Alexander Zakharenko, das Gebet „El Male Rachamim“. Zu einem Abschluss mit Gedankenaustausch und einem kleinen Imbiss hatte Ortsvorsteherin Birgit Ensminger-Busse in den Amtshof eingeladen. Foto: Schülerinnen und Schüler der IGS Sophie Sondhelm schilderten das Schicksal der Ebernburger NS-Opfer und legten anschließend mit ihren Lehrerinnen Tina Engelberger (rechts) und Angelina Braun (kniend) weiße Rosen an den Stolpersteinen nieder. Quelle: Hansjörg Rehbein Stadtverwaltung Bad Kreuznach
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