Das coronabedingt geringere Verkehrsaufkommen trug zweifellos dazu bei, dass 2020 deutlich weniger Todesopfer, weniger Verletzte und Verkehrsunfälle auf den rheinland-pfälzischen Straßen zu verzeichnen waren. Den großen Anteil der verbesserten Verkehrssicherheit an diesem Trend drückt ein Zahlenvergleich aus: 1971 lag die Zahl der Todesopfer auf dem Höchststand von 1241, nun waren es 128 (2019: 153).
Die positive Entwicklung zeige, dass die kontinuierliche Verbesserung der Verkehrssicherheitsarbeit diesen Trend nachhaltig stütze, sagte Innenminister Roger Lewentz bei der Vorstellung der Verkehrsunfallbilanz. Allerdings sei 2020 als ein Ausnahmejahr zu sehen.
Die Zahl der durch Verkehrsunfälle getöteten Personen sank auf einen historischen Tiefstand. Insgesamt ereigneten sich 2020 in Rheinland-Pfalz 124.015 Unfälle, das sind rund 15 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der verunglückten Personen ging um rund 12 Prozent zurück, die Zahl der Schwerverletzten um knapp 13 Prozent auf 3068. Merklich gesunken ist die Zahl der Verletzten und Unfälle auf den Autobahnen. Häufige Unfallursachen waren einmal mehr die Geschwindigkeit und der unzureichende Sicherheitsabstand.
Die Zahl der verunglückten Kinder hat 2020 um mehr als ein Fünftel auf 971 abgenommen. Ein Kind starb an den Folgen eines Verkehrsunfalles. Zur Präventionsarbeit zählen weiterhin die praktische Radverkehrsausbildung, das landesweite Angebot der Polizeipuppenbühnen, die gezielte Verkehrsüberwachung der Kindersicherung im Fahrzeug oder die Aufklärung über die sogenannten Elterntaxis.
„Positiv ist auch die Entwicklung der Verkehrsunfälle unter Beteiligung junger Fahrer mit einem Rückgang von mehr als 14 Prozent. Dabei ist auch die Zahl der Schwerverletzten um 146 gesunken, was einem Rückgang von 27 Prozent entspricht“, sagte Lewentz. Die Gruppe ist dennoch als Unfallbeteiligte und Unfallopfer überproportional vertreten, weshalb das Land hier mit einer wirkungsvollen Präventionsarbeit ansetze.
Bei den Senioren über 65 ist ein Rückgang um 17,5 % bei den Unfallzahlen und 12,4 % bei den Verunglückten-Zahlen zu verzeichnen. Die Zahl der bei Unfällen Getöteten ging sogar um fast ein Drittel auf 34 zurück. Gleichwohl zeigt die Statistik, dass mit zunehmendem Lebensalter das Risiko steigt, im Straßenverkehr zu verunglücken.
Während im Jahr 2020 die Unfall- und Verletztenzahlen bei den Radfahrern zugenommen haben, hat sich die Zahl der bei Unfällen getöteten Radfahrer auf zehn halbiert. Deutlich zugenommen haben die Unfall- und Verletztenzahlen bei den Pedelec-Fahrern. Sie stiegen um 30 beziehungsweise 36 Prozent. Bei den Verunglückten ist die Altersgruppe ab 65 Jahre besonders stark vertreten. Für den Bereich der Motorradfahrer ist vor allem der Rückgang der tödlich Verunglückten um 22 Prozent auf 32 erfreulich.
Quelle: Ministerium des Innern und für Sport
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