Die Verkehrsunfallbilanz 2021 im Dienstgebiet des Polizeipräsidiums Mainz weist erneut einen Rückgang der Unfallzahlen aus und ist — trotz des wieder gestiegenen Verkehrsaufkommens — auf dem niedrigsten Stand seit 2012.
Es starben 18 Menschen nach Verkehrsunfällen, vier mehr als 2020. Die Gesamtzahl der Verunglückten sank gleichzeitig um 10 %. Der zunehmende Radverkehrsanteil zeigt sich nicht in der Statistik: Unfälle mit Radfahrenden sanken um fast 16 % und auch Unfälle mit Kindern sind auf einen 5-Jahres-Tiefstand gesunken.
"Das Ergebnis zeigt unsere Bemühungen, die Verkehrssicherheitsarbeit trotz der Belastungen durch die Corona-Pandemie und zahlreichen Einsatzlagen, auf einem hohen Niveau zu halten. Unsere Schwerpunkte, insbesondere an den Schulen die Sicherheit für Kinder oder für den Radverkehr im Allgemeinen zu erhöhen, spiegeln sich in den Zahlen", so Reiner Hamm, Polizeipräsident des PP Mainz.
Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Unfallzahlen auf 20.776 (- 0,9 %). Bei 383 Unfällen werden 423 Menschen schwer (- 15 %) und bei 1632 Unfällen 2128 Menschen leicht (- 9 %) verletzt.
Bei 328 Unfällen standen die Fahrzeugführenden unter Alkoholeinfluss (- 9 %); bei 107 dieser Unfällen erlitten insgesamt 127 Menschen Verletzungen. 80 Fahrer*innen standen bei Unfällen unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln (- 10%), 42 Menschen wurden dabei verletzt.
Ein hoher „Kontrolldruck“ soll dazu beitragen, dass Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss erst gar nicht stattfinden. Tatsächlich konnten die Beamt*innen des Polizeipräsidiums Mainz 492 Trunkenheitsfahrten schon im Ansatz verhindern. In weiteren 1826 Fällen wurden alkoholisierte oder berauschte Fahr*innen am Steuer erwischt.
Fahrradboom in Statistik nicht zu erkennen
Trotz des Fahrradbooms speziell bei E-Bikeas und einer immer stärker werdenden Etablierung des Fahrrades als Fortbewegungsmitte ist die Beteiligung von Radfahrenden an Verkehrsunfällen deutlich gesunken. Insgesamt kam es zu 667 Verkehrsunfällen (-16 %) mit der Beteiligung von Radfahrenden. Bei ca. ¾ der Radunfälle erlitten Menschen Verletzungen, jedoch ging hier die Anzahl der Verletzten um fast 22 % auf 472 Menschen zurück. 2 Menschen starben nach Fahrradunfällen. In 56 % der Fälle waren die Radfahrer*innen die Unfallverursacher. In 80 Fällen und damit zu ca. 12 % bei Radunfällen waren Pedelecs das Fortbewegungsmittel.
Bei 51 Unfällen wurden Electroscooter genutzt. Das ist eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr. Bei 34 dieser Unfälle erlitten 29 Menschen leichte und acht Menschen schwere Verletzungen.
Bei 310 Unfällen (-13 %) waren Motorräder das Fortbewegungsmittel. In 195 Fällen erlitten hier 218 Menschen Verletzungen, 71 davon schwere, 5 Menschen starben nach den Unfällen.
Die Anzahl der Unfälle unter Beteiligung von Lkw (ab 3,5 Tonnen) ist auf eine Gesamtzahl von 2.700 (+ 5%) im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Es ist damit aber immer noch der zweitniedrigste Wert seit 2012. Zwei Menschen verloren ihr Leben, 37 erlitten schwere Verletzungen.
Kinder und Senioren
Die Zahl verunglückter Kinder sank um 3,3 % auf 145 Verletzte bei 202 Unfällen. In 48 Fällen waren Kinder Mitfahrende in Pkw. In 55 % der Fälle lag die Ursache für den Unfall bei den Kindern.
Bei ca. 4.000 Unfällen waren Menschen über 65 Jahren beteiligt. Dies blieb damit auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres. Die Zahl der verletzen Seniorinnen und Senioren sank auf 277 Menschen (-25 %) und damit auf den niedrigsten Stand seit 2012. Acht Menschen über 65 Jahren verloren bei Verkehrsunfällen ihr Leben.
Die Hauptunfallursachen sind weiterhin fehlerhaftes Abstandverhalten, Fehler beim Abbiegen, Vorfahrtsverletzungen oder nicht angepasste Geschwindigkeit. Insbesondere die stationären und mobilen Geschwindigkeitsüberwachungen führten zur Feststellung von 739.000 Geschwindigkeitsverstößen und damit zu 38 % mehr als im Vorjahr.
Quelle: Polizeipräsidium Mainz